Es ist natürlich nicht möglich, das Fesseln innerhalb von fünf Minuten zu erlernen. Aber ich kann dir schon mal einen kleinen Einblick in die Grundlagen geben. In jedem Fall verstehst du dann in fünf Minuten schon mal mehr von der Welt. Wenn du zu mir zum Training kommst, erwarte ich nicht, dass du das alles hier bereits kannst oder geübt hast. Die Bilderfolgen dieser Grundlagentechniken zum Umgang mit dem Seil sind eher als Erinnerungshilfe für später gedacht.
Und los gehts! Hier schon mal Sechs Fakten auf die Hand zum Mitnehmen:
- Beim professionellen - heißt sicheren - Fesseln kommen wir weitgehend mit nur ein bis zwei Knoten aus. Wenn du dir selbstständig die Schuhe binden kannst, hast du schon mal unseren wichtigsten Knoten verstanden.
- Wir fesseln meistens mit 7-8 Meter langen Seilen, die wir so gut wie immer doppelt nehmen. Längere Seile würden sich verknoten und sind unhandlich. Kürzere Stücke (z.B. 4 Meter lange Seile) werden aber häufig als Schlussstücken bei Fesselungen oder für kurze Distanzen (Hand -> Bettpfosten) verwendet.
- Der "Anfang" unserer Seile ist die Mitte, welche bei einem 8 Meter langen Seil bei 4 Metern liegt (und meist ein wenig abgenutzter ist als der Rest des Seils).
- Wir können unserer Seile beliebig oft verlängern. Dafür setzen wir eine neue Mitte an die Endpuscheln des alten Seils an.
- Wir arbeiten beim Fesseln mit dem Prinzip der Reibung. Heißt: Wir spiralen uns um andere Seile oder weben, um stabile Konstruktionen zu erhalten. Somit ist gewährleistet, dass wir die Fesselung jederzeit wieder öffnen können (keine Knoten).
- Die besten - und sichersten - Fesselseile sind Jute- oder Hanfseile. Diese Seile sind starr und fest (nix flauschig!) und somit sehr sicher, da sie sich weder in die Haut einschnüren noch zuziehen können. Zudem weisen sie eine sehr hohe Traglast auf (ca. 250 daN/Kg pro Strang. Doppelt genommen = 500 Kg). Du kannst aber für reine Dekorationsfesselungen und leichte Fixierungen weiterhin mit deinen Baumwollseilen fesseln.