Das kann gut sein. Aber warum ist das so?
Das hat was damit zu tun, dass für viele Menschen der Umgang mit Seil und Partner:in totales Neuland ist und noch keine Neuronalen Netzwerke im Gehirn dafür vorliegen. Die meisten von uns haben in ihrem Alltag auch recht wenig mit Seilen oder Fäden zu tun und müssen sich das Themengebiet komplett neu erschließen.
Ich gebe dafür gerne einen Vergleich: Mal angenommen, ihr würdet ein Jurastudium beginnen. Dann habt ihr davor schon Lesen und Schreiben gelernt, ihr habt was von Gesetzen gehört und wisst, wie man ein Buch aufschlägt und die gesuchte Information herausfindet. Beim Fesseln lernen haben wir das alles in den meisten Fällen aber noch nicht. Unser Gehirn hat vielleicht zuvor eher wenig mit dreidimensionaler Vorstellung im Raum gearbeitet, selten Seile geführt und sich Techniken gemerkt. Daher kann das am Anfang für manche Menschen recht anstrengend sein. Aber das tolle: Es wird mit jedem Mal immer leichter und die komplexesten Figuren lassen sich mit etwas Erfahrung (& aufgebauten neuronalen Wissensnetzen) kinderleicht merken. Fesseln zu können ist nicht schwer - aber es braucht etwas Geduld und du musst dranbleiben. So wie mit fast allem, was Spaß macht.
Du wirst übrigens einen großen Lernvorteil haben, wenn du dich in deinem Leben schon mal mit Themen wie Handarbeiten (z.B. Stricken, Häkeln) oder Fadenspielen (Figuren aus Fäden mit Hilfe der Finger nach bestimmten Mustern nachbilden) beschäftigt hast. Ein anderer Vorteil könnte das Erlernen von Knoten für dich sein (z.B. Seefahrt, Klettern). Dabei ist es nicht so wichtig, ob du die entsprechenden Knoten noch haargenau erinnerst. Vielmehr geht es um das Training, was dein Gehirn beim Lernen der Knoten bekommen hat. Kurz: Menschen die Stricken, Häkeln oder Makramee können, lernen gefühlt um 80x schneller und ohne große Anstrengung. Kein Witz. Alles Neuronen...